Was ist die Montessori Pädagogik? Die italienische Ärztin Maria Montessori, nach ihr ist diese pädagogische Methode benannt, promovierte zur Doktorin der Medizin 1896. Sie wendete sich nach Ihrer Ausbildung dem Fachgebiet der Pädagogik zu und gründete im Jahr 1906 in Rom die "Casa di Bambini", das erste Kinderhaus Italiens. Eine ihrer für die damalige Zeit revolutionären Ansätze waren die Achtung vor jedem Menschen als Person sowie die besondere Haltung dem Kinde als Menschen gegenüber.
Maria Montessori geht davon aus, dass jeder Mensch ein großes Potential mit auf die Welt bringt, bei der Geburt somit über einen „inneren Bauplan“ verfügt, der die Entwicklung steuert. Dieser innere Bauplan ist sehr empfindlich. Durch falsches Erzieherverhalten kann Entwicklung leicht beeinträchtigt und gestört werden.
Der Leitsatz ihrer
Pädagogik ist „Hilf mir es selbst zu
tun“ - durch das Tun selbst, dessen Wiederholungen entwickelt das Kind
Fähigkeiten, Fertigkeiten, durchschaut, begreift u. verinnerlicht, lernt
vorauszuplanen, Inhalte, Prozesse zu verstehen, entwickelt Verständnis und Vorstellung.
Das pädagogische Konzept beruht auf fünf Säulen, die auch die fünf großen Entwicklungsmaterialien genannt werden:
Sinnesschulung: Zur Verfeinerung seiner Sinneswahrnehmung und der Differenzierung bereits gemachter Sinneserfahrungen.
Praktische Übungen des täglichen Lebens: Diese Übungen helfen dem Kind Schritt für Schritt, unabhängig und somit selbständig zu werden.
Didaktische Materialien zur Mathematik: Das Kind gewinnt Einsicht in die Struktur des Dezimalsystems, erwirbt grundlegendes Verständnis für Mengen und Zahlen.
Didaktische Materialien zu Sprache und Schrift: Zur Wahrnehmung der artikularischen Bewusstheit, des Erfassens von räumlichen Beziehungen und der Merkfähigkeit.
Kosmische Materialien: Für das Interesse des Kindes am Leben und der Welt, an seiner Phantasie und Vorstellungskraft.
Maria Montessori entwickelte damit ein Handlungskonzept für Erzieherinnen und Lehrkräfte, das konkrete Empfehlungen für den Umgang mit Kindern gibt. Aufbauend auf einer vorbereiteten Umgebung wird das Kind von sich aus beginnen, seine Umwelt zu erforschen und sich Fertigkeiten anzueignen. Aus eigenem Antrieb lernt es dabei seine Grenzen kennen und Vereinbarungen einzuhalten.
Links: